Kirche Westerwiehe
Westerwieher Kirche, erbaut 1921
Westerwiehe leitet sich von "Schulte auf'm Wiehen" ab. Auf dem Hof zur Wiehen hatte die Ministerialenfamilie Korbuc, später Körbecke, ihren Sitz. Als Burgmannen in Diensten der Rietberger Grafen stehend, verloren sie allerdings später ihren niedrigen Adelsrang. Westerwiehe wurde eine durch Bauernrichter, Landvögte und Meyerhöfe verwaltete Bauernschaft der Rietberger Grafschaft.1)

Die Familie Corbuc wird bereits 1289 in einer Rietberger Urkunde erwähnt,2) was mich zu einem weiten und gewagten Sprung in die jüngere Vergangenheit ansetzen lässt.

Am 3.1.1825 erblickte mein Ururgroßvater Franz Eickel in Westerwiehe das Licht der Welt, seine Großmutter wiederum war Elisabeth Körbekemeier und könnte so um 1770 geboren worden sein. Ist sie vielleicht eine Nachfahrin, der oben erwähnten Familie Korbuc?

Die erste Preußische Landesaufnahme von 1820 gestattet uns einen Einblick auf die Lage und Größe der Hofstätten von Westerwiehe am Anfang des 19. Jahrhunderts. Einen Eindruck hiervon vermittelt ein Ausschnitt aus der ersten Katasterkarte von Westerwiehe (75 KB) mit besonderer Berücksichtigung der Familien Eickel und Körbekemeier.

Bittere Armut drückte die Landbevölkerung, verursacht Hühnerdenkmal in Westerwiehe durch die wenig ertragreichen Böden Richtung Delbrück und Steinhorst und der zu feuchten Emsniederung.3) So wandten sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts einige mutige Kleinbauern und Kötter in Westerwiehe der Geflügelzucht zu. Dies war so erfolgreich, dass es sich als besonderes Markenzeichen der Gegend herausbildete und seit 1998 ein Hühnerdenkmal auf diese Anfänge hinweist.

Quellen:
1) Rietberg, ehemalige Grafschaft an der Ems, Rietberg, 2001
2) Das Rietberger Stadtbuch, Hemann, 1994
3) 700 Jahre Stadt Rietberg 1289-1989, Rietberg, 1989
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