Inse war ein kleines Fischerdorf (Ortsplan 39 KB) in der
Elchniederung. Der kurze Fluss, ebenfalls Inse genannt, an dem es lag und durch den Zusammenfluss
von Griebe und Pait entstand, mündete direkt hinter dem Dorf im Kurischen Haff. Den ersten
Krug erhielt Inse 1503 und damit fünf Jahre später als Wiepe und
Gilge.1) Dafür erhielt
Inse bereits 1570 eine eigene Kirche und war laut Rudolf Bogdahn eine der ältesten im Kreis Niederung.
Zu dem eigenständigen Kirchenspiel gehörten gleichfalls die Dörfer Tawe, Loye
und Pait und auch Rositten. Noch im Jahre 1520 war es allerdings umgekehrt, da gehörten die Dörfer zu
dem Kirchespiel Kunzen auf der Kurischen Nehrung, welches letztlich von einer Wanderdüne verschüttet
wurde und somit Inse zu einer eigenen kleinen Holzkirche verhalf.2)
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Wie in allen Dörfern am Kurischen Haff lebten die meisten Einwohner vom Fischfang. Die Fischer bzw. die
Dörfer bekamen bestimmte Gebiete auf dem Kurischen Haff für ihre Fischerei zugewiesen, wofür sie eine
Pacht abführen mussten. Zur Kontrolle und um unrechte Fischzüge zu verhindern, wurde 1864 eine besondere
Kennzeichnung
am Mast verordnet. Von da an zeichneten sich die
einzelnen Kurenkähne mit dem sogenannten Kurenwimpel aus und jedes Dorf erhielt seine eigenen Farben.
Das Kennzeichen von Inse war ein roter Balken auf weißem Grund. Ein ca. 1
Meter langen Holzrahmen, der den Stoffwimpel hielt, wurde zusätzlich von jedem Bootsbesitzer
kunstvoll mit persönlichen Symbolen ausgeschmückt, womit dieser Kurenwimpel
zum einmaligen Unikat wurde.3)
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Nicht nur die Kurenwimpel der Kurenkähne waren sehr verschieden, auch die Fischerei, die auf dem Haff
ausgeübt wurde hatte die unterschiedlichsten Ausprägungen. Da gab es die Keitelfischerei, die
älteste Art am Kurischen Haff. Dabei wurden die Fische mit einem großen 20 Meter langen Netzsack
(Keitel),
geöffnet durch eine acht Meter lange Stange, gefangen. Nachts wurde die Kurrenfischerei von zwei Kähnen
aus betrieben. Gefangen wurde mit einem dreiwandigen Netz, das innere sehr feinmaschig, die äußeren grob
und sehr weit geknüpft. Zwei Kurenkähne mit vollen Segeln benötigte es zur Bradderfischerei. Dabei
musste das große Schleppnetz - 300 Meter lang mit einem 20 Meter langen Sack am Ende - zwischen die
Kähne gespannt, von den tiefen Stellen des Haffs in flache Bereiche gezogen werden. Mit kleinen Netzen
und größeren Handkähnen wurde die so genannte Klippfischerei betrieben. Und letztlich sollte die
Kleinfischerei mit Aalwenter (Reuse), Staknetzen und Aalschnüren nicht unerwähnt bleiben.
Wie war es aber im Winter, wenn die Flüsse und das Haff mit einer dicken Eisschicht bedeckt waren? Erfahren Sie hierzu mehr und lesen Sie etwas über das Eisfischen auf dem Kurischen Haff. |
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